Andrew Taylor Still begründete 1874 die Osteopathie.
A.T. Still war zuerst als Mediziner und Wanderprediger tätig, zu dieser Zeit eine sehr häufige Kombination um auch die abgelegendesten Orte in Amerika, die Grenzgebiete, zu erreichen und den Menschen medizinischen und seelischen Beistand zu leisten.
Nach einer großen persönlichen Tragödie, in der er seine 1. Frau und 4 seiner Kinder verlor und weder das bestehende medizinische System noch Gott ihm und seinen Lieben helfen konnte, kehrte Still sowohl der traditionellen Medizin, wie auch seinem bisherigen Glauben den Rücken zu.
Auf seinem Weg der Entwicklung der Osteopathie beschäftige er sich intensiv mit Anatomie, Physiologie und vielen anderen wissenschaftlichen und weltanschaulichen Themen. Er prüfte diese auf ihre Wirksamkeit für die Behandlung seiner Patienten um sie anzupassen oder zu verwerfen, wenn es keine Erfolge zeigte.
Bis er schließlich nach einer über 20 Jahre andauernden Zeit des Erforschens, Lernens, Anpassens und Testens, die neue revolutionäre Behandlungsmethode Osteopathie präsentierte.
Seine neue Art der Heilung, mit der er gute Erfolge verzeichnete, stieß allerdings nicht immer auf die Zustimmung seiner Medizinerkollegen oder der Kirche.
Es folgte eine jahrelange Reise durch Amerika, bis er schließlich in Kirksville Missouri mit offenen Armen empfangen wurde und sich von da an in Kirksville nierderließ um dort zu praktizieren.
Durch seine guten Behandlungserfolge reisten Patienten aus ganz Amerika nach Kirksville, in einem so großen Ausmaß, dass er diesen Patientenandrang schon bald nicht mehr alleine bewältigen konnte.
Was dann zur Gründung seiner Osteopathieschule der American School of Osteopathy (heute das Kirksville College of Osteopathic Medicine) führte.
An dieser Schule bildete A.T. Still viele neue Osteopathen aus, die ihn untersützten und auch in anderen Staaten von Amerika praktizierten.
Einer der Studenten war William Garner Sutheland, der später mit der Entwicklung des craniellen Konzepts in der Osteopathie einen großen Beitrag für die Wissenschaft und die Kunst der Osteopathie leistete.
Außerdem war John Martin Littlejohn in Kirksville, ein Arzt aus Schottland, der 1917 die
Osteopathie nach London brachte, von wo aus sie sich später auch in Kontinentaleuropa immer weiter verbreitete.
Seit den 1980er Jahren findet die Osteopathie eine weite Verbreitung in ganz Europa und darüber hinaus.